Der Kanalbau ist eine Sparte der Bauwirtschaft, speziell des Tiefbaus, die sich primär mit der Herstellung und Instandhaltung von öffentlichen und privaten Abwasserleitungen und -kanälen beschäftigt. Der Kanalbau grenzt sich zum Erdbau, zum Rohrleitungsbau und zum Tunnelbau ab. Unter Kanalbau wird nicht der Bau von offenen Be- und Entwässerungskanälen oder der Bau von Kanälen für die Schifffahrt verstanden, sondern die Erstellung von geschlossenen, unterirdisch verlegten Entwässerungsrohrleitungen für die Schmutz- und Regenwasserableitung.

Teilbereiche des Kanalbaus

  • Offener Kanalbau: Beim offenen Kanalbau wird mit Bagger ein Graben ausgehoben und darin Rohrleitungen verlegt und die zugehörigen Schachtbauwerke erstellt. Die Gräben werden geböscht oder mit Verbau erstellt. Die Rohrleitungen bestehen heute in der Regel aus Beton, PVC oder Faserverbundkunststoffen. Früher wurden die Rohrleitungen auch gemauert oder aus Ton-, Stahl-, Guss- und Edonitrohre hergestellt.
  • Grabenloser Kanalbau: Zum grabenlosen Kanalbau zählen mehrere Verfahren, wie die grabenlose Verlegung von Kanälen mit steuerbaren Verfahren aber auch verschiedene Verfahren des Mikrotunnelbaus (Microtunnelling) und des Tunnelbaus (zum Beispiel mit offenen, steuerbaren Schilden, ohne oder mit Druckluft oder Verfahren mit Schnecken- oder Spülförderung).
  • Ein weiteres Verfahren ist der bergmännische Stollenbau (bemannter Tunnelbau). Unter Personaleinsatz wird ein Stollen (Tunnel) bergmännisch aufgefahren, worin später verschiedene Medien verlegt werden.
  • Reinigung, Inspektion, Dichtheitsprüfung und Sanierung (z. B. mit Schlauchlinern) von Abwasserleitungen und -kanälen aller Werkstoffe und Nennweiten und der dazugehörigen Bauwerke

https://de.wikipedia.org/wiki/Kanalbau